5 Gründe warum du die Frau haben willst, die du nicht haben kannst

Warum muss es eigentlich immer der gleiche Mist sein? Jedes Mal, wenn du das ganz große Knistern in dir spürst, ja wenn die Schmetterlinge im Bauch geradezu CSD-Party feiern, wirst du auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt… du kannst diese Frau nicht haben. Warum du dich ausgerechnet von ihr angezogen fühlst, erfährst du in diesem Beitrag.

Lesedauer

Ca. 9 Minuten

Ich war neulich auf einem Geburtstag eingeladen und habe eine tolle Frau kennengelernt. Sie hatte lange dunkle Haare, ein sehr hübsches Gesicht, einen sportlichen Körper – total mein Typ.

Wir haben uns super unterhalten, gelacht, geschäkert – da war “was zwischen uns”. Ich hatte die größten Herzchenaugen.

Tja, das richtig Dumme daran war nur, dass die Dumpfbacke an Freund neben ihr saß. Dödöm… sie ist weg vom Markt – nicht zu haben.

So etwas Ähnliches hast du sicherlich auch schon mal erlebt. Du lernst eine Frau kennen, siehst sie womöglich regelmäßig durch den Freundeskreis oder beim Sport, verliebst dich in sie, möchtest mit ihr zusammen sein, doch sie ist vergeben.

Okay, was kann es noch sein? Entweder spielt sie optisch „in einer anderen Liga“ oder der Klassiker: Sie ist einfach nicht an dir interessiert.

Doch genau diese stinkigen Faktoren führen dazu, dass du dir diese Frau umso sehnlicher wünschst.

Nach diesem Geburtstagsfest musste ich tatsächlich oft an sie denken und hätte mir gewünscht, dass sie mir mal schreibt.

Je schwieriger sie zu erreichen ist, desto interessanterer wird sie.

Was zum Teufel soll das? Was hat es damit auf sich? Und am wichtigsten, lässt sich dieses Mysterium irgendwann und irgendwie lösen?

Die wahre Liebe löst das Problem, oder etwa doch nicht?

Wer, wenn nicht die wahre Liebe, kann dieses Problem ein für alle Mal lösen?

Wenn du deine Seelenverwandte gefunden hast, ist es doch praktisch unmöglich, sich in eine andere Frau zu vergucken. Falsch gedacht… denn das ist leider nicht ganz richtig.

Denn wer schon einmal in einer langen und glücklichen Beziehung gewesen ist, wird wissen, dass immer mal wieder Personen ins Leben eintreten, die einen trotzdem um den Verstand bringen.

Und genau das Phänomen bringt dich auf die richtige Fährte!

Du musst nämlich verstehen, dass nicht du selbst bzw. dein Herz eine vermeintlich unerreichbare Person anhimmelt – das ist nur äußerst selten der Fall.

Es ist viel mehr dein Ego, welches zum Zeitpunkt des Verliebens ganz bestimmte Ideale, Ängste, Wünsche und Glaubenssätze hat, auf die dein Zielobjekt sehr genau passt.

Das kann sowohl in, als auch außerhalb einer Beziehung passieren.

Ein Beispiel: Wenn du eher zu den Couchpotatoes gehörst, gerne jedoch fitter werden möchtest, ist die Chance groß, dass du dich in ein Fitness Model (oder so was ähnliches) verguckst.

Da du aber selbst weder deinem Ideal, noch dem Ideal des Fitness Models entsprichst, wird das Fitness Model zum Objekt der Unerreichbarkeit.

Anders würde es sich jedoch verhalten, wenn du bereits dein Fitnessideal erreicht hast. In diesem Falle wäre das Model eher im Bereich des Möglichen und nicht mehr so ganz interessant.

Das Gefühl, immer die Frau zu wollen, die du nicht haben kannst ist also:

  1. Immer relativ und hängt von deinem Status und dem Status deiner Flamme ab.
  2. So gut wie nie die „wahre Liebe“, sondern eine Idealvorstellung deines Egos.

Folgende praktische Tipps können dir vielleicht sogar die Augen öffnen.

1. Du bist mit dir selbst unglücklich

Deine Partnerwahl ist immer ein synchrones Spiegelbild deiner inneren Welt. Man redet hier auch sehr gerne von der Schwingungsfrequenz oder Energie. Wenn du dein Leben mal Revue passieren lässt, wirst du feststellen, dass du immer nur jene Menschen in dein Leben gezogen hast, die zu deiner Energie passen (gleiche Hobbies, gleiche Werte usw.).

Dass dich eine unerreichbare Person aus den Socken haut, heißt dementsprechend, dass dich eigentlich ihre Energie aus den Socken haut. In dir könnte also der tiefliegende Wunsch liegen, die gleiche innere Energie zu haben.

Es deutet vielleicht darauf hin, dass du mit deiner Gesamtsituation im Leben unzufrieden bist, denn sonst würdest du dich recht schnell in jemanden verlieben, der genau deine Energie teilt.

2. Eigenen Grenzen, die du nicht akzeptieren willst

Überall stoßen wir an Grenzen in unserem Leben. Die Faszination für einen Menschen hinter dieser Grenze ist ein Indiz dafür, dass du deine eigenen Grenzen nicht wirklich akzeptieren willst.

Deswegen schwelgst du in Gedanken, wie es wäre wenn…

Und je schöner es hinter dieser Grenze wird, desto stärker wird natürlich auch dein Verlangen. Vorsicht ist also geboten! Es tut dir nicht gut, ständig in der Fantasiewelt zu leben und sich im echten Leben umso schlechter zu fühlen.

3. Du suchst Ausreden, um die Verantwortung für dein Glück abzugeben

Für die einen mag das vielleicht sehr komisch klingen, für die anderen eventuell sogar ziemlich hart. Doch viele Menschen suchen sich genau aus diesem Grund fast schon aus Gewohnheit ein „Ziel“, welches viel zu hoch für sie ist.

Auf diese Weise kannst du nämlich die Verantwortung, selbst zu wachsen und an dir zu arbeiten, abgeben. Es ist einfacher zu sagen, dass du etwas aus Grund XY nicht bekommen kannst, als dir einzugestehen, dass du selbst noch Luft nach oben hast. Das geht nämlich immer damit einher, selbst aktiv zu werden und die Initiative zu ergreifen.

Dies trifft sehr häufig dann ein, wenn du dich in jemanden verguckst, der „nicht in deiner Liga spielt“. Frage dich, ob es sich wirklich um jemanden handelt, den du toll findest, oder ob es doch nur eine Entschuldigung ist, nicht aus der Komfortzone herauszukommen.

Die Beziehungsexpertin Nina Deissler erklärt in diesem Zuge sogar konkret: „Einen Menschen attraktiv zu finden, der unerreichbar ist, schützt davor, tatsächlich eine Beziehung eingehen zu müssen.

Ursachen für dieses Verhalten sind meistens Angst vor tiefen Enttäuschungen, Selbstzweifel oder Angst vor Nähe bzw. Angst davor, sich zu 100% einer anderen Person zeigen zu müssen.

4. Endorphin und Motivationsrausch – der wissenschaftliche Teil

Auch die Wissenschaftlerin Dr. Helen Fisher (Bio-Anthropologin) hat sich mit diesem Thema ausgiebig beschäftigt. Sie fand nämlich in einer Studie von 2010 heraus, dass Ablehnung, sowie das Gefühl von Zurückweisung jene Gehirnbereiche triggert, die für Motivation, Belohnung und – sehr gefährlich – Sucht verantwortlich sind.

Professor Andreas Hejj erklärt in seinem Buch „Trampartner: Evolutionspsychologische Aspekte der Partnerwahl“ ebenfalls folgendes: „Die Sehnsucht nach dem Endorphin-Rausch bringt uns dazu, immer wieder potentielle Beziehungspartner anzusteuern, die eine echte Herausforderung für uns darstellen.

Ein Partner, der für dich außer Reichweite ist, kann daher tatsächlich wie eine süße Frucht wirken. Und diese süße Frucht kann ganz schnell zu einer Droge werden, wenn du nur einmal ein kleines bisschen von ihr kosten darfst.

Weiterhin erklärt Professor Hejj in seinem Buch, dass auch die Evolution eine Rolle spielt. Das Prinzip, dass wir Menschen instinktiv den bestmöglichen Partner wählen wollen, um unsere Gene bestmöglich zu sichern, ist fast jedem bekannt. Und das erklärt natürlich auch, warum wir uns so gerne auf die „unerreichbar Beste“ fokussieren.

Auch wenn wir unsere Gene mit dieser Frau nicht sichern können, ist dieser Instinkt trotzdem in uns.

5. Das, was du nicht haben kannst, weckt deinen Ehrgeiz und deine Neugierde

Dass du etwas haben willst, was du nicht haben kannst, muss jedoch nicht immer etwas Schlechtes heißen. Im Gegenteil: Es heißt, dass du voll in der Lebensspur steckst. Du bist neugierig und kannst dich für das „Bessere“ oder das „Andere“ begeistern.

Du hast jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder du steckst den Kopf in den Sand oder du streckst deine Fühler aus und machst das Unmögliche möglich. Wann du den Kopf in den Sand stecken solltest, erfährst du in unserem Beitrag Reset: 5 Gründe warum es so schwierig ist, sie dir endlich aus dem Kopf zu schlagen.

In jedem Falle solltest du dir bewusst machen, dass du dein Verlangen nach dem Unerreichbaren als Spiegel deiner Selbst nutzen kannst. Stelle dir Fragen wie:

  • Warum stehe ich ausgerechnet auf diese Person?
  • Wieso ist sie für mich unerreichbar?
  • Was für Gefühle assoziiere ich mit ihr?
  • Ist es wirklich Liebe? Oder doch nur Verlangen?

Das Leben ist immer ein Balanceakt

Alles, was du im Extremen erlebst, ist auf Dauer nicht gut für dich. So verhält es sich auch mit allem, was die Partnerschaft anbelangt.

Eine ideale Beziehung beinhaltet immer, dass du von ALLEM das für dich richtige Maß erfährst. Zum Beispiel:

  • Aufmerksamkeit
  • Freiheit
  • Sex
  • Abenteuer
  • Sicherheit
  • Geborgenheit
  • usw.

Wenn dein Leben oder deine Beziehung zum Beispiel sehr eintönig ist, springst du sofort auf eine Frau an, die das Abenteuer verkörpert. In diesem Fall kannst du dein Verlangen ideal als Spiegelbild nutzen und dich fragen, was genau diese eine besondere Frau an sich hat, das dir in deiner momentanen Lebenslage so sehr fehlt.

Fazit

Du merkst mit Sicherheit, dass sich das Mysterium nicht ganz so einfach lösen lässt. Das liegt vor allem daran, dass es ein Symptom deiner individuellen Gefühle und Sehnsüchte ist.

Fest steht jedoch, dass du den größten Vorteil hast, wenn du in der Lage bist, dich selbst zu reflektieren. Nachdem du diesen Beitrag gelesen hast, kannst du dies jetzt hoffentlich.

Mit dem richtigen Bewusstsein, sowie mit gnadenloser Ehrlichkeit zu dir selbst wirst auch du herausfinden, warum dich dieses Problem immer wieder verfolgt. Viel Spaß dabei.

Jasna

Was denkst du, wieso hast du das Verlangen nach der unerreichbaren Frau?

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert