Reset: 5 Gründe warum es so schwierig ist, sie dir endlich aus dem Kopf zu schlagen

Dieser Artikel ist vielleicht etwas ernster, als du es gewohnt bist. Das liegt an der Autorin (s. u. Vorsicht, Nerd-Alarm!) und am Thema: Es geht um die Frage, warum es in der Liebe (und im Leben allgemein) so schwierig ist, aufzugeben und wie man es sich leichter machen kann endlich neu anzufangen.

Lesedauer

Ca. 7 Minuten

Ist es dir auch schon einmal so ergangen? Du triffst unerwartet eine Frau und BOOM – ihr Antlitz trifft dich mitten ins Herz (oder in die Hose). Leider stellt sich schon nach kurzer Zeit heraus, dass es nur dir so ging und deine Anstrengungen, mit ihr zusammen zu kommen, laufen ins Leere.

Oder du bist immer noch nicht über deine Ex hinweg und kannst sie einfach nicht vergessen.

In beiden Fällen gilt: Ab einem bestimmten Punkt ist es besser (und gesünder), sich abzulösen und das Ziel eine glückliche Beziehung mit ausgerechnet DIESER Frau zu führen, aufzugeben.

Die Gründe hierfür sind einfach: Unsere Zeit auf dieser Erde ist begrenzt und wir sollten in dieser versuchen, möglichst glücklich zu sein. Zu lange Dranbleiben macht nicht nur unglücklich, sondern kann sogar krank machen.

Nerd-Alarm – Für alle, die es genauer wissen wollen

Eric Klinger war der erste Psychologe, der in den 1970ern das Aufgeben und Ablösen von persönlich wichtigen Zielen wissenschaftlich untersuchte.

Er postulierte, dass Personen durch eine Phase der Depression gehen MÜSSEN, um sich von einem wichtigen Ziel oder Vorhaben abzulösen (Klinger, 1977). Diese Phase kann unterschiedlich lang andauern und ist, wie der Name schon sagt eher… ähm… unangenehm.

Neuere Studien bestätigen seine Annahmen und zeigen, dass Personen durch Rückschläge in eine sogenannte «Handlungskrise» geraten, in der sie innerlich im Konflikt stehen zwischen dranbleiben und aufgeben. In dieser Zeit leidet ihr Wohlbefinden erheblich (Brandstätter, Herrmann, & Schüler, 2013).

Weitere Studien zeigen, dass Personen, die sich besser von Zielen ablösen und neuorientieren können, mental und körperlich besser dran sind (Wrosch, Scheier, Carver, & Schulz, 2003).

Ergo Ablösen ist gesund bzw. macht zu lange stelzbocken unglücklich und krank.

Aber warum ist das Aufgeben so schwierig und was kann man dagegen tun?

Dafür gibt es eine Vielzahl an Gründen. Wir haben unsere Top 5* für dich zusammengefasst.

*Diese Liste erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit, noch sind die Gründe nach Relevanz geordnet, weil das je nach Situation und Person verschieden sein sollte.

1. Sie hat dir den Kopf verdreht

Klar, du willst diese Frau unbedingt und keine andere. Sie ist in deinem Herzen und nichts in der Welt willst du mehr, als endlich mit ihr zusammenzukommen.

Aber wenn deine amourösen Ambitionen schon eine Weile unerwidert bleiben, solltest du einsehen, dass das Leben zu kurz ist, um ihr weiter hinterherzurennen.

2. Gelernt ist gelernt

Ein weiterer Grund ist, dass wir schon von Kindesbeinen an lernen, dass sich Dranbleiben auszahlt.

Wie hättest du zum Beispiel laufen gelernt, wenn du nicht 1000 Mal nach dem Hinfallen wieder aufgestanden wärst?

Persistenz ist wichtig für unsere Entwicklung und ohne sie würden wir keines unsere Ziele erreichen.

Trotzdem ist auch Aufgeben eine wichtige Kompetenz, die wir irgendwann in unserem Leben lernen müssen, weil sie besonders in der zweiten Lebenshälfte relevant wird (Heckhausen, Wrosch, & Schulz, 2010).

3. Falscher Stolz

Weiterhin ist das Verfolgen und Erreichen von selbst gesteckten Zielen eine wichtige Quelle für unser Selbstwertgefühl. Entsprechend fühlen wir uns als Verlierer, wenn wir eines von ihnen aufgeben.

Unsere Leistungsgesellschaft trägt außerdem ihren Teil dazu bei, dass wir Aufgeben mit Verlieren gleichsetzen. Quitters never win und so.

Dass das Blödsinn ist, muss keine Studie beweisen. Denn genau, indem du die Frau aufgibst und dich neu umschaust, nimmst du dein Schicksal in die Hand anstatt auf sie zu warten.

4. Stalking auf Social Media

Instagram, Facebook und Co. machen uns die Sache mit dem Ablösen nicht leichter.

Die Möglichkeit, deine vermeintliche Traumfrau in den sozialen Medien zu stalken, hilft nicht dabei, sie zu vergessen.

Laut einer Studie trauern Personen noch länger ihrer/m Ex nach, wenn sie nach der Trennung auf Facebook befreundet bleiben (Marshall, 2012).

Demnach wäre ein erster Schritt, sie nicht mehr zu stalken und am besten ihren Kontakt direkt zu löschen.

Aus den Augen, aus dem Sinn.

5. Anfangszauber

Ein neues Jahr ist motivational gesehen eine super Gelegenheit, einen Neustart hinzulegen.

Der sogenannte «Fresh-Start Effect» zeigt, dass Leute zu Beginn einer neuen zeitlichen Periode (z.B. Montags, 1. des Monats, Geburtstage, Neujahr) motivierter sind neue Ziele anzupacken (Dai, Milkman, & Riis, 2014).

Jetzt ist der Beginn einer neuen DEKADE! Es gibt in den nächsten zehn Jahren keine bessere Gelegenheit, ihr endlich «Adieu!» zu sagen.

Fazit und Zusammenfassung

Also raff dich (auf) und verschwende nicht länger deine Zeit, in der du schon lange eine glückliche Beziehung mit einer anderen Frau führen könntest.

Denn eins ist klar: Andere Mütter haben auch interessante Töchter, die Frauen lieben.

Referenzen
Brandstätter, V., Herrmann, M., & Schüler, J. (2013). The struggle of giving up personal goals: affective, physiological, and cognitive consequences of an action crisis. Personality and Social Psychology Bulletin, 39, 1668–1682.

Dai, H., Milkman, K. L., & Riis, J. (2014). The fresh start effect: Temporal landmarks motivate aspirational behavior. Management Science, 60, 2563–2582.

Heckhausen, J., Wrosch, C., & Schulz, R. (2010). A motivational theory of life-span development. Psychological Review, 117, 32–60.

Klinger, E. (1977). Meaning and void: Inner experiences and the incentives in people’s lives. Minneapolis: University of Minnesota Press.

Marshall, T. C. (2012). Facebook surveillance of former romantic partners: Associations with postbreakup recovery and personal growth. Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking, 15, 521–526.

Wrosch, C., Scheier, M. F., Carver, C. S., & Schulz, R. (2003). The Importance of Goal Disengagement in Adaptive Self-Regulation: When Giving Up is Beneficial. Self and Identity, 2, 1–20.

Katharina

Hängst du auch noch an deiner Ex oder bist in eine Frau verliebt die deine Liebe nicht erwidert?

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