Einsamkeit kann krank machen

Dass Einsamkeit und soziale Isolierung negativen Einfluss auf unser Wohlbefinden bzw. unsere Gesundheit hat, haben bereits viele Studien gezeigt. Aktuell müssen wir es aufgrund der Pandemie leider am eigenen Leib erfahren. Aber es gibt Mittel und Wege raus aus der Einsamkeit.

Lesedauer

Ca. 5 Minuten

Wir sind soziale Wesen und benötigen den Kontakt zu anderen Menschen. Fällt dies weg, hat es großen Einfluss auf unser Wohlbefinden und kann echten Stress* verursachen. Isolierte und einsame Menschen sind anfälliger für psychische Erkrankungen wie Depressionen, sind grundsätzlich häufiger krank und altern schneller.

Einsamkeit hat sogar einen negativen Einfluss auf unsere Lebensdauer. Kleinkinder, die vollständig auf eine feste Bezugsperson verzichten müssen, können sogar an diesem sozialen Mangel sterben. Also, wir brauchen andere Menschen für unser Wohlbefinden und für unsere Gesundheit (auch wenn die ein oder andere von euch Menschen vielleicht hasst… höhö).

Doch was ist, wenn die Einsamkeit genetisch bedingt ist und man quasi nichts dafür kann?

Eine in 2018 durchgeführte Studie** von Wissenschaftlern*innen der University of Cambridge hat herausgefunden, dass auch unsere Gene für Einsamkeit eine Rolle spielen. 15 Stellen im Erbgut wirken sich wahrscheinlich auf die Anzahl sozialer Kontakte und das Gefühl der Einsamkeit aus. Die Wissenschaftler haben errechnet, dass Gene 4,2 Prozent unserer Einsamkeit bestimmen. Das bedeutet, dass manche Menschen durch ihr Erbgut anfälliger dafür sind, sich einsam zu fühlen.

Was bedeutet das für unglückliche Singles

Aber was sind schon 4%? Das heißt im Umkehrschluss doch auch, dass man am Ende doch noch sehr viel selbst in der Hand hat. Wenn du dauerhaft Single, dich einsam fühlst und unglücklich bist, solltest du schnellstmöglich aus diesem Trott herauskommen. Und zwar unabhängig davon, ob die Gene oder die allgemeine Situation mit Corona die Sache natürlich nicht einfacher machen.

Da du aktuell nicht auf Homo-Partys gehen und Frauen ansprechen kannst, bleibt dir wohl oder übel nur der Griff zum Smartphone und die Anmeldung in einer Dating-App. Auch wenn Studien zeigen, dass diejenigen, die täglich mehr als zwei Stunden Online Medien nutzten, eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit aufwiesen, sich einsam zu fühlen (***Turkle, 2012).

Aber du musst es ja nicht gleich übertreiben und in Zeiten von Corona ist Online Kontakt besser als überhaupt keiner. Da uns die riesige Auswahl in den meisten Dating-Apps ohnehin überfordert, ist es sowieso ratsam die Benutzung auf wenige Minuten am Tag zu beschränken.

Aber wer weiß, vielleicht triffst du auf der App die Frau deines Lebens! Das Timing könnte fast nicht perfekter sein, denn ihr könnt euch einfach die nächsten Wochen zusammen zu Hause einschließen.

Nerd-Alarm – Für alle, die es genauer wissen wollen

*Studie Stress und Cortisol
Im Jahr 2007 wiesen Naomi I. Eisenberger und ihre Kolleg*innen an der UCLA nach, dass die Teilnehmer*innen mit wenigen sozialen Kontakten unter Stress signifikant mehr Cortisol ausschütteten als die Teilnehmer*innen, die viele sozialen Kontakte hatten. (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2710966/)

Die Wissenschaftler schickten die Teilnehmer*innen durch den Trierer Stresstest (dabei muss man angeblich eine Rede vor Experten*innen halten und diese über eine Zeit lang vorbereiten, was für die meisten Personen in dieser Vorbereitungszeit enormen Stress auslöst). Sie konnten nachweisen, dass die Teilnehmer*innen mit wenigen sozialen Kontakten unter Stress signifikant mehr Cortisol ausschütteten als die mit vielen sozialen Kontakten.

Spätere Studien anderer Wissenschaftler konnten sogar zeigen, dass Menschen, die sich einsam fühlen oder sozial isoliert sind, auch ohne Stresssituationen einen erhöhten Cortisol-Spiegel haben – also schon morgens oder abends vor’m Schlafengehen.

Ein dauerhaft erhöhter Cortisol-Spiegel löst in unserem Körper ein Notfallprogramm aus. Dieses aktiviert unsere Bereitschaft für Flucht und Angriff was zur Folge hat, dass wir schlecht Schlaf, der Blutdruck und -zucker dauerhaft steigt und andere Körperfunktionen die man in Gefahrensituationen nicht braucht (z.B. das Immunsystem) runterfahren. Erfolgt das über einen längeren Zeitraum, ist die Folge, dass wir krank werden.

**Studie Gene
In der Studie von Felix R. Day und Kolleg*innen Elucidating the genetic basis of social interaction and isolation wurden 450.000 britischen Probanden*innen untersucht. Die Wissenschaftler führten genomweite Assoziationsanalysen für Einsamkeit und regelmäßige Teilnahme an sozialen Aktivitäten durch. Anhand der Daten konnten sie die Frage beantworten, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Einsamkeit und bestimmten Genvarianten gibt.

So fand das Forscherteam 15 Genorte die in Verbindung mit erhöhter Anfälligkeit für soziale Isolation stehen. Ihre Berechnungen ergaben, dass die Gene 4,2 Prozent unsere Einsamkeit bestimmen.

Ob es sich in der Studie tatsächlich um kausale Zusammenhänge handele, müssen weitere Studien zeigen. (https://www.nature.com/articles/s41467-018-04930-1)

***Sherry Turkle: „Verloren unter 100 Freunden“, Riemann Verlag

Einsamkeit geh weg

Ein stabiles Sozialleben ist der Schlüssel um der Einsamkeit und, wie wir gelernt haben, Krankheiten zu entgehen. Hast du also auch schon vor der Pandemie und der Isolierung ein gutes und ausgeprägtes Sozialleben, sollte Einsamkeit kein Thema für dich sein.

Falls du dich aber doch schon etwas einsam fühlst, solltest du unbedingt etwas dagegen tun und dich mal wieder bei deinen Lieben melden. Wir haben jetzt mehr Zeit denn je uns um vernachlässigte Freundschaften zu kümmern!

Fazit und Zusammenfassung

Emotionale Nähe benötigen wir mehr denn je in diesen Zeiten von Distanz und sozialem Verzicht. Wissenschaftler*innen haben 2018 15 Gene gefunden, die in Zusammenhang mit Einsamkeit stehen. Gegen unsere Gene können wir nichts machen, aber wir können unser sozialen Kontakte pflegen und aktiv etwas gegen die aufkommende Einsamkeit und daraus folgenden Krankheiten unternehmen.

Studien zeigen, dass die Isolation uns Menschen nicht gut tut. Deshalb raten wir dir mit Freunden*innen zu schreiben, telefonieren etc. und/oder dich in einer Dating-App anzumelden. Wer weiß, vielleicht findest du sogar in einer Pandemie die Frau für’s Leben.

Und wenn du dich in einer Online-App angemeldet hast, steht deine Sicherheit an vorderster Stelle.

Warum ausgerechnet jetzt die beste Zeit ist, andere Frauen online kennenzulernen, kannst du in unserem Beitrag nachlesen.

Jasna

Macht die Einsamkeit dich krank? Wie macht sie sich bemerkbar?

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